kuratiert by linchpin 2019

Vernissagen einmal im Jahr zu veranstalten, ist aus dem Wunsch entstanden, unsere Wände und Räume immer wieder mit neuen stimmungs- und energiegebenden Elementen zu bestücken. Mit den Gastbildern gelingt es uns, die Eindrücke und Einblicke zu verändern, wobei der Gesamteindruck dieser über 100 Jahre alten Mauern bestehen bleibt. Die sorgsam ausgewählten Ausstellungsstücke bleiben für einige Zeit und können auch erworben werden. Wir genießen das sehr.

Brigitta Höpler, Kunsthistorikerin, Autorin und Schreibpädagogin zur Eröffnung der ersten Vernissage „kuratiert by linchpin“ im Jänner 2019.

Begonnen hat alles beim Einzug in diese Räumlichkeiten mit den leeren Wänden und Brigittes Wunsch nach Bildern.

Neben diesen persönlichen Begegnungen rund um die Bilder, die jetzt hier hängen, gibt es noch so etwas wie „kairos“ –  den richtigen Zeitpunkt oder den glücklichen Augenblick. Für das große „Sessel-Bild“ der Malerin Linde Waber haben wir gerade einen neuen Ort gesucht und hier gefunden. In diesen Räumen spielen unterschiedliche Sitzgelegenheiten eine Rolle. „Es gibt so viele Möglichkeiten, sich nieder zu setzen, seine Gedanken zu sammeln“ (Brigitte Kosits)
Weitere Bilder von Ruth Wieser und Reynier Diaz Crosdale haben hier ihren Platz gefunden, ausgesucht und kuratiert von linchpin.

„Kuratieren“ bedeutet betreuen, organisieren, kommt von lateinisch „curare – sich kümmern, sorgen für.“ Brigitte Kosits und Martina Pfister-Kraxner machen ihre Räume auf und sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre, unter anderem auch mit Kunst.

Kunst lässt uns aus dem Alltag aussteigen, mit einem neuen Blick, einer neuen Perspektive, einem unerwarteten Gedanken wieder einsteigen. Kunst kann Unterbrechung des Gewohnten sein, bringt uns in Kontakt mit uns selbst.

Genau darum geht es bei linchpin. Die Menschen, sie kommen, suchen Veränderung, neue Wege und Möglichkeiten, wollen etwas in sich entdecken. Da kann Kunst Hilfe sein, einen Begegnungsraum aufzumachen, das Gespräch zu beginnen, einander kennenzulernen, das Gemeinsame in einem Bild zu finden. Ist meine Stimmung heute eher rot grün, oder blau, oder gelb-braun? Brauche ich mehr orange?

Um dem Betrachter, der Betrachterin diesen Raum zu geben, hat Brigitte ungegenständliche Bilder ausgesucht. In jedem abstrakten Bild suchen wir nach Erinnerungen, stellen persönliche Bezugspunkte her und lassen uns durch die Komposition in Farb- und Lichträume entführen, was immer ausdrückliches Anliegen von Ruth Wieser war.

Während Ruth Wieser aus der Farbe heraus malt, ihr Werk hauptsächlich aus abstrakten Farbkompositionen besteht, arbeitet Reynier Diaz Crosdale in seiner Kunst vor allem an gesellschaftspolitischen Themen, zeigt Aspekte des Lebens in Kuba und anderen Teilen der Welt und stellt den menschlichen Körper ins Zentrum. Hier bei linchpin zeigt er allerdings weitgehend abstrakte, von der Farbe her komponierte Bilder aus dem letzten Jahr. Farben können uns in diesen eher grauen Jännertagen nur gut tun!

Zu den Skizzen von Ruth Wieser, die in den Mappen zum Anschauen bereit liegen, ein paar Zitate von Ruth, die sie mir auf vollgemalten Karten geschrieben hat:

Inspiration und Farbenrausch von Sonnenauf – zu –Untergang“
“Fülle mit neuen Farb- und Formfluten in meine Skizzenbücher“
„Winterfarben im Morgenjoggen und das Auge wird feiner gestimmt auf Braun, Orange, Grün“

Kuratiert by linchpin bedeutet auch Gastfreundschaft, Begegnungen, Gespräche.
In diesem Sinn wünsche ich ihnen allen einen vergnüglichen Abend!

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