Raus aus dem Denkmodus – Umsetzungskompetenz ist gefragt

Es gibt Momente, da müssen wir sehr gut nachdenken, was wir tun. Aber sehr oft müssen wir erstmal etwas tun, um darüber sehr gut nachdenken zu können.

Wenn unsere Intuition alleine nicht reicht …

Umsetzungskompetenz ist ein sperriges, und doch oft strapaziertes Wort. Was steckt eigentlich dahinter? Wie oft denken wir darüber nach, mit etwas Neuem zu beginnen, sei es ein Projekt, ein neuer Job, eine Beziehung oder eine berufliche Umorientierung. Auch die Aufnahme und das Schutzbieten einer Flüchtlingsfamilie im eigenen Heim – sofern ausreichend Platz vorhanden ist – ist für die meisten von uns etwas Neues. Viele Menschen spielen noch mit dem Gedanken, hier einen Beitrag leisten zu wollen. Doch meist bleibt es bei den Gedanken, zum handeln kommen die wenigsten. Was ihnen fehlt ist die sogenannte Umsetzungskompetenz.

 

Ein zündender, inspirierender Moment löst bei uns die Überzeugung aus, dass ein bestimmter Plan es wert ist, umgesetzt zu werden. Es ist unsere Intuition, die uns sagt, was wir tun sollen.

Und diese Intuition ist unglaublich wichtig für unser soziales Miteinander. Sie bewertet unsere Entscheidungen im Hintergrund. Eigentlich wie ein Aufpasser, der uns sagt, ob wir eine gute oder schlechte Entscheidung getroffen haben. Nun ja, z.B. Hilfe anzubieten ist definitiv eine gute Entscheidung. 

Warum legen wir nicht einfach los?

Das Problem ist in der Psychologie als „Knowing-Doing-Gap“ bekannt. Man weiß, dass man etwas tun sollte, tut es aber nicht. Aber Menschen agieren eben sehr oft irrational. Das ist menschlich.

Aus meiner Sicht kommen wir hauptsächlich deshalb nicht ins Tun, weil wir keine 100%ige Sicherheit darüber haben, wie das Ergebnis oder der Ausgang des Unterfangens ist. Wir stellen stattdessen unseren Denk-Apparat auf Hochtour und zerstückeln alles fein säuberlich.

„Was, wenn sich das Zusammenleben mit geflüchteten Menschen als zu schwierig herausstellt?“; „Was, wenn ich feststellen muss, dass ich der Herausforderung nicht gewachsen bin?“; „Was, wenn … ?“ Unser Gedankenkarussell leistet also ganze Arbeit.

Andererseits: Wie oft steigen wir ins Auto und fahren los, ohne die Gewissheit zu haben, dass wir keinen Reifenplatzer haben werden oder keinen Unfall bauen oder dass uns niemand ins Auto knallt. Wir tun es einfach, ohne uns über alle Eventualitäten tausend Gedanken zu machen. Wir haben in diesem Bereich also Umsetzungskompetenz.

Die beiden Beispiele zeigen, dass die meisten Menschen in bekannten, oft bereits erlebten Situationen deutlich mehr Umsetzungskompetenz besitzen, als bei neuen, unbekannten Herausforderungen. Landläufig bezeichnen wir Menschen, die in vielen Situationen erst lange denken und dann zögerlich handeln als „Zauderer“. Umsetzungskompetenz heißt daher nicht, immer blindlings drauflos zu rennen, sondern in passenden Abwägung zwischen Risiken und Chancen in die Umsetzung zu kommen.

Vom Denkmodus zum Handeln – Umsetzungskompetenz lässt sich trainieren.

Können wir denn über etwas nachdenken, das wir noch nicht erlebt haben? Es gibt Momente, da müssen wir sehr gut nachdenken, was wir tun. Aber sehr oft müssen wir erst einmal etwas tun, um danach darüber nachdenken zu können. Wir müssen also unser – sicher auch kulturell bedingtes – Schema: Erst Denken, dann handeln durchbrechen. Freilich ist das ein längerer Prozess, der sich gut durch Coaching begleiten lässt

Wie heißt es so schön: Im Alter bereuen wir vor allem die Dinge, die wir nicht gemacht haben.

Meine persönliche Vision ist es, im Alter nichts bereuen zu müssen. Und Hilfe zu leisten, wo es möglich ist, gehört ganz sicher dazu.

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